Obwohl IPTV weder dem Satelliten- noch dem Kabelfernsehen wirklich gleicht, teilen sie das Sender- und Empfänger-Prinzip. Bei allen drei Varianten sind den Instanzen dieser Kette ähnliche Aufgaben zugeteilt, das Ergebnis aber ist in vielerlei Hinsicht ein anderes. Und auch zum nahen Verwandten WebTV findet sich so mancher Unterschied.
Internetbasiertes Digitalfernsehen
Ohne einen Sender gibt es kein Signal, das empfangen werden könnte – diese einfache Regel gilt für alle Arten der Datenübertragung und deshalb auch für das IPTV. Die Rolle des Senders übernimmt in diesem Fall der Internet-TV-Anbieter, in der Regel also die Telekom, Vodafone oder Alice. Sie speisen das Fernsehsignal allerdings nicht unbearbeitet ins Netz ein, sondern müssen es zuvor digitalisieren. Gängige Formate sind dabei MPEG und WMV, die zu den Windows-Standards gehören.
Von TV-Geräten kann es in dieser Form aber nicht verarbeitet werden. Wenn es den Empfänger erreicht hat, wird das Signal deshalb erneut umgewandelt. Diese Aufgabe liegt bei einer Set-Top-Box, die beim IPTV alle Funktionen eines Satelliten- oder Kabelreceiver übernimmt. Damit ist sie nicht nur als Übersetzer tätig, sondern dient auch zur Auswahl des Programmes.
Multicast statt Broadcast
Technisch ist IPTV anders gelöst als beispielsweise das Satellitenfernsehen. Anstatt Fernsehsignale aller Sender an alle Teilnehmer zu senden und diese anschließend die Wahl treffen zu lassen, wird nur das tatsächlich angeforderte Signal an den Empfänger geschickt. Dabei besteht allerdings im Unterschied zu WebTV, wie es von Videoportalen wie Youtube angeboten wird, keine direkte Verbindung zwischen Client und Server, was eine zu hohe Belastung für den Server bedeuten würde. Stattdessen werden Signale im sogenannten Multicast-Verfahren im Netzwerk vervielfacht und anschließend weitergeleitet. Diesen Unterschied bemerkt der Nutzer allerdings nicht.