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Am 30. April endet in Deutschland eine Ära. Um 3 Uhr morgens stellen alle Rundfunkanstalten die analoge Fernsehübertragung ein. Wer seine Empfangsanlage noch nicht für den Digitalstandard vorbereitet hat, ist jetzt in Zugzwang. Andernfalls bleibt der Bildschirm in den darauf folgenden Tagen und Wochen schwarz.

Die Abschaltung hat vor allem wirtschaftliche Gründe. Deutschland zählt zu den letzten Ländern weltweit, in dem die digitale und analoge Übertragungstechnik noch gleichzeitig genutzt wird. Andere Staaten haben die Digitalisierung teilweise schon vor Jahren umgesetzt. Da sich die neuere Übertragungstechnik auch hierzulande immer weiter verbreitet, wird Analogfernsehen für die Sendeanstalten zunehmend unrentabel. Ab dem 30. April soll das kein Thema mehr sein.

In der Regel nur Tausch des SAT-Receivers nötig

Für viele Fernsehzuschauer spielt die Abschaltung keine Rolle mehr. Zum einen sind nur Haushalte mit Satellitenempfänger betroffen, zum anderen wurden in den vergangenen Jahren fast ausschließlich Digitalreceiver verkauft, sodass schon 2009 rund 74 Prozent der Satellitenzuschauer ein digitales Signal empfingen. Für die verbleibenden Haushalte gestaltet sich der Umstieg unkompliziert, da in den meisten Fällen lediglich die Receiver ausgetauscht werden müssen, die Schüssel auf dem Dach aber weiter genutzt werden kann. Experten schätzen, dass weniger als ein Prozent der Haushalte Empfangsteile der Schüssel austauschen müssen. Eventuell auftretende Empfangsprobleme ließen sich deshalb häufig schon durch die Neuausrichtung der Schüssel beheben.

Vorteile der Digitalisierung

Um herauszufinden, ob der Wechsel tatsächlich nötig ist, haben die Öffentlich-Rechtlichen und einige Privatsender wie RTL und Pro7 Testseite 198 im Videotext eingerichtet. Dort kann in Erfahrung gebracht werden, ob man von der Analogabschaltung betroffen ist und aktiv werden muss. Der in der Regel geringe Aufwand soll sich allerdings auch für den Zuschauer auszahlen. Die Umstellung auf digitales Fernsehen verspricht, den Haushalten eine größere Auswahl an Programmen und eine höhere Bildqualität ins Wohnzimmer zu bringen. So ist beispielsweise die Ausstrahlung vom ständig wachsenden Angebot an HD-Programmen nur über Digitalfunk möglich.

Autor: Simon Weinmann
Bildquelle: badische-zeitung.de
Kategorieen: Allgemein

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